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Die Armen decken den Reichen den Tisch

erschienen in "Die Glocke", vom xx.xx.2004

Pater Beda vom gleichnamigen Aktionskreis aus Bad Bentheim war am Wochenende des 16./17. 9. mit 2 Brasilianern in der Mariengemeinde zu Gast. Pater Beda machte auf globale Zusammenhänge aufmerksam und lobte die hervorragende Arbeit der CPT, der Landpastoral. Von der „Partnerschaft Esperança“ flossen seit 2004 insgesamt 6700,-€ zur CPT (Commissão Pastoral da Terra), und dies aus gutem Grund:

Brasilien ist das 5. größte Land der Welt, ...

... etwa 23 mal so groß wie Deutschland. Und doch gibt es viele Menschen ohne Land, es leben an die 200.000 Familien in Notlagern. Denn das Land ist zu einem sehr großen Teil in den Händen einiger weniger Großgrundbesitzer. Sie bestellen Ihre Ländereien mit dem, was in Europa nachgefragt wird, wie mit Soja (zur Viehfütterung), Kaffee, Orangen, Eukalyptusbäumen (zur Zelluloseherstellung) etc. Dieses Land war fehlt zum Anbau von Nahrungsmitteln und aufgrund der Monokulturen werden auch viel Pestizide eingesetzt.

dramatische Folgen für Land und Natur

Der Artenvielfalt wird durch gentechnisch behandeltes Saatgut ein Ende gesetzt, und weil es Hybridsaatgut ist, erzielen die entsprechenden multinationalen Konzerne mehr und mehr eine Abhängigkeit von ihrem (erheblich teureren) Saatgut. Überdies werden die Anbauflächen für die Exportprodukte, derzeit besonders für Soja und Eukalyptus, beständig ausgeweitet um der Nachfrage in Europa Rechnung zu tragen und die niedrigen Rohstoffpreise der multinationalen Konzerne (sie diktieren die Preise) auszugleichen. Dafür werden dann Kleinbauern von ihrem Land vertrieben (z.B. in Honduras, in Brasilien eher weniger, da haben Kleinbauern mehr das Problem, dass sie zu wenig Geld für ihre Produkte erhalten und deshalb aufgeben müssen) und vor allem werden täglich, ganz stark auch in Brasilien, Regenwaldflächen gerodet um neue Anbauflächen zu gewinnen. Damit wird den dort lebenden Indianern und den vertriebenen Bauern ihre Lebensgrundlage genommen, ihnen ihr Land geraubt. Jedes 5. Glas Orangensaft das wir trinken kommt aus Brasilien. Die Kinder, die bei der Ernte auf den Feldern arbeiten, können sich diese Apfelsinen nicht leisten. Schlimmer noch, ihr Recht auf Kindheit (sie arbeiten 10-13 Std. am Tag), auf körperliche Unversehrtheit (sie schleppen bis zu 30kg schwere Säcke u. kommen mit Pestiziden in Kontakt) und ihr Recht auf Bildung bleiben ungeachtet.

die Agrarreform

Der Lohn, den die Erntearbeiter erhalten reicht nicht zum Leben, sodass sie auf die Mitarbeit ihrer Kinder angewiesen sind. Hier setzt die CPT, die Landpastoral an, die sich für die Verwirklichung der Agrarreform einsetzt, sodass immer mehr Familien ihr eigenes Stück Land bekommen und sich so in ihrer Bauernschaft selbst ernähren können, damit nicht auch sie in die Elendsviertel der großen Städte abwandern. Die CPT Cajazeiras, bei der einer unserer beiden brasilianischen Gäste, Antonio Cleide mitarbeitet, konnte in der letzten Zeit 906 Familien in der Region ansiedeln. Die meisten von ihnen wohnen bereits in einem richtigen Haus aus Stein. Die CPT begleitet diese Gemeinden aber auch weiterhin, um ihre Lebenssituation zu verbessern.

"Esperanca" hilft !

Mit dem „Esperança-Geld“ konnte die CPT zusätzliche Einkommensmöglichkeiten für die Bauern schaffen: Baumschulen wurden angelegt (mit Fruchtbäumen und trockenresistenten Bäumen für das Klima); Samenbanken mit regionalen – nicht gentechnisch behandelten – (Gemüse-) Samen wurden eingerichtet; Kurse in Imkerei, Biologischem Anbau und in Vermarktung wurden von den Bauern belegt und inzwischen produzieren sie nicht mehr nur für die eigene, gesundere Ernährung, sondern verkaufen diese Produkte bereits auf mehreren Märkten der Region.

Fairer Handel

Hier setzt nun der Faire Handel an. Er schließt Verträge nur mit kleineren und mittleren Betrieben/Kooperativen, lässt die Großbetriebe mit den oben genannten Folgen außen vor. Dabei zahlt er Preise über dem Weltmarktniveau, garantiert die festgelegten Mindestpreise. u Langjährige Abnahmegarantien geben den Produzenten Planungssicherheit und ermöglichen, neben weiteren Kriterien, eine nachhaltige Verbesserung der Lebenssituation. Herzliche Einladung an Sie, ein politischer Konsument zu werden. Es hat alles seinen Preis und wenn wir beim Einkauf lediglich nach dem Preiskriterium gehen, dann zahlen andere den Preis. Der Faire Handel bietet hier eine konkrete Handlungsalternative. Gelebte Solidarität ist ein Beitrag zum Frieden.

Ihre Spenden:

Die Kollekte aus den Gottesdiensten erbrachte 1033,-€. Dafür ein herzliches Dankeschön. Das Geld wird über die CPT/die Landpastoral den Landlosen und Bauernfamilien zugute kommen.
Spendenkonto: Kirchengem. St. Marien, Spark. Münsterland Ost, BLZ:400 501 50, Konto: 286385, Stichwort „Esperança“

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